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Die Ortsgruppe war 1924 auf Initiative von Johann Hauck gegründet worden. Eine Ausstellung im Wasserturm stellt in vielen Fotos und Dokumenten die Geschichte des Vereins dar.
Vor hundert Jahren wurde die Ortsgruppe der Naturfreunde Hainburg gegründet. Zu diesem runden Geburtstag hat der Verein eine Ausstellung im Wasserturm zusammengestellt, die am Freitag mit einem Festakt eröffnet worden war.
Vorsitzender Andreas Martinsich begrüßte dazu die Vorsitzende der Naturfreunde NÖ, Landtagsabgeordnete Karin Scheele (SPÖ), den Bundesreferenten der Sektion „Foto“, Herbert Rainer, den Landesgeschäftsführer der Naturfreunde Niederösterreich Ernst Dullnig, Hainburgs Vizebürgermeisterin Silvia Zeisel (ÖVP), Stadtrat Thomas Häringer (SPÖ) und viele weitere Ehrengäste.
1924 hatten sich engagierte Männer gefunden und unter der Leitung von Johann Hauck die Naturfreunde Hainburg gegründet. Nach den Entbehrungen des Ersten Weltkrieges war es das gemeinsame Ziel, die Freizeit in der Natur und in friedlicher Gemeinschaft zu verbringen. Der Friede währte allerdings nicht lange, 1934 wurde der Verein verboten und aufgelöst und erst 1945 wieder gegründet.
Zunächst nur wenige Mitglieder zählend, setzte der Verein die Wanderwege rund um Hainburg wieder instand und baute den Wasserturm als Vereinsheim aus. Richard Martinsich sen. ist erster Vorsitzender, mit reparierten Booten befuhr man die Donau und Auen, renovierte den zerbombten Aufbau des Wasserturms und pachtete als zusätzliche Unterkunft eine Holzhütte der Technischen Nothilfe.
Der Aufbau ging stetig voran: 1953 wurde das Bootshaus eröffnet, 1969 ein zweites begonnen und 1975 fertiggestellt, insgesamt können nun 140 Boote untergebracht werden. Seit 1946 organisierten die Hainburger Paddler Wettkämpfe und nahmen daran teil.
Hainburger Paddler starteten erfolgreich bei vielen Wettkämpfen bis hin zu Weltmeisterschaften. 1951 holte Hans Frühwirth den Weltmeistertitel nach Hainburg, und viele weitere Erfolge bei Welt-, Europa-, Staats-und Jugendmeisterschaften, folgten. Die Mitglieder waren auch auf Funktionärsebene aktiv. Johann Martinsich war 21 Jahre Präsident des NÖ Paddelsportverbandes und Josef Danek war Mitglied im Vorstand des Österreichischen Paddelsportverbandes und Trainer der Nationalmannschaft.
Schon 1948 hat die Ortsgruppe Hainburg gemeinsam mit den Wiener Naturfreunden die „Internationale Wildwasserwoche“ aus der Taufe gehoben, damals noch im steirischen Großreifling am Zusammenfluss von Salza und Enns. Sie ist bis heute ein internationales Aushängeschild der Naturfreunde.
1946 wurde eine eigene Fotosektion gegründet. Ausstellungen wurden organisiert – auch hier im Wasserturm – und die Mitglieder nahmen an Fotowettbewerben teil. Nach einer Pause wurde die Fotosektion im Jahr 1979 neu formiert.
Die aktuellen Aktivitäten der Hainburger Naturfreunde sind vielfältig: Kanufahrten in der ungarischen Donauau oder auf der kleinen Donau bei Bratislava werden vom „Sektionsleiter Paddeln“ Ivan Baricic organisiert, die Rückwand des Bootshauses wurde zu einer Boulderwand umgebaut, die vor kurzem gebildete Kindergruppe unternimmt Ausflüge, organisiert Faschingsfeiern und einen Weihnachtsmarkt für Kinder.
Bei einem Tag der Offenen Tür im Bootshaus am Samstag konnten die Besucher verschiedene Sportarten wie Bouldern, Stand-Up Paddeln und natürlich auch das Kajak oder Kanufahren in geschützter Umgebung ausprobieren.
Die zweite tragende Säule der Naturfreunde ist die Fotosektion. Lange Zeit von Mike Braunecker geleitet, wird sie seit kurzem von Lubomir Tükör angeführt. Zum Jubiläum hat sie die Ausstellung und eine Festschrift zusammengestellt, Martinsich hob besonders die Mitarbeit von Heinz Gspan, Erich Rosenkranz und Gerhard Rauscher hervor. Ebenfalls hervorzuheben sei Stefan Gaiswinkler, der Bundesmeister in der Kategorie „Fotografie Digital-Colour“ der Naturfreunde geworden war.